Syndromic One Health Gesundheitsüberwachung in ländlichen Gebieten in Tschad
Kontakt Person: Salome Dürr
Dauer: 2019 - 2024
Eine enge Zusammenarbeit der Bereiche Human- und Tiermedizin (ein wesentlicher Aspekt des One-Health-Ansatzes) leistet einen effektiven und nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung einer gesunden Bevölkerungen. Die Überwachung (Monitoring und Surveillance) ist ein zentraler Bestandteil bei der Prävention und Kontrolle von Krankheiten. Die Überwachungssysteme in Entwicklungs- und Schwellenländern sind oft unzureichend, insbesondere in ländlichen Gebieten. Im Tschad lebt der Grossteil der Bevölkerung als Agro-Pastoralisten, welche von der Gesundheitsversorgung weitgehend ausgeschlossen sind. Durch ihren engen Kontakt zu Nutztieren, bedingt durch die Haltungsart und Verzehr von Rohmilch und Fleisch, haben sie ein erhöhtes Risiko, von Zoonosen betroffen zu sein. Eine integrierte Überwachung von Mensch und Tier hat daher grosses Potenzial, um die Prävention und Kontrolle von Krankheiten zu optimieren.
In diesem Projekt wollen wir ein syndromisches Überwachungssystem mit Hilfe von Mobiltelefonen (genannt "SySMob") für Agro-Pastoralisten und ihre Tiere in zwei definierten Distrikten im Tschad implementieren und evaluieren. Die syndromische Überwachung konzentriert sich auf prädiagnostische Indikatoren, wie z. B. Symptome, für die keine besonderen medizinischen Kenntnisse über Krankheiten erforderlich sind. SySMob folgt einer Kaskade von Informationsübertragung von klinische Fällen bei Mensch und Tier von der peripheren (Gemeinde-) Ebene, über die regionale (lokale Gesundheitszentren und Veterinärposten) bis zur zentralen Ebene (One Health Unit in der Hauptstadt N'Djaména). Ziel des neuen Überwachungssystems ist es, durch einen integrierten One-Health-Ansatz die Aktualität (Zeit bis zur Entdeckung einer Krankheit soll auf 48-72 Stunden reduziert werden) und Sensitivität (Wahrscheinlichkeit der Entdeckung einer Krankheit) sowohl bei Menschen als auch bei Tieren zu erhöhen.
Mit der Implementierung und Evaluierung eines One-Health-Syndromüberwachungssystems kann dieses Projekt als Beispiel für ein innovatives, integriertes Überwachungssystem bei Mensch- und Tierpopulationen für andere Länder mit ähnlichen Lebensbedingungen dienen.
Dies ist ein Kollaborations-Projekt mit IRED (Institut de Recherche en Élevage pour le développement en Tchad).