Der Einfluss von Kontaktnetzwerkgenauigkeit und Risikokategorisierung auf dynamische Krankheitsübertragungsmodelle am Beispiel der Schweizer Schweinepopulation
Beteiligte Mitarbeitende: Francesco Galli, Salome Dürr, Antoine Champetier de Ribes, Dima Farra
Dauer: 2019 - 2023
Computermodelle sind wichtige epidemiologische Hilfsmittel für die Seuchenprävention und -kontrolle. In diesem Projekt werden wir eine fundierte Kontakt- Netzwerkanalyse von Schweinetransporten durchführen, deren Gesamtheit mittels Zusatzinformationen testen und in ein mathematisches Infektionsmodell integrieren, so dass akkuratere Tierseuchensimulationen durchgeführt werden können.
Die Verbreitung von Seuchen bei domestizierten Tieren erfolgt oft durch Tiertransporte. In der Schweiz werden Tierbewegungen erfasst und in der Tierverkehrsdatenbank (TVD) gespeichert. Eine solche Analyse (sog. Netzwerkanalyse) wird Auskunft darüber geben, welche Betriebe viele Kontakte mit anderen Betrieben haben, oder sonst für eine Ausbreitung von Seuchen zentral sind. Auch stellt sich die Frage, wie gut die Qualität der TVD Daten bei den Schweinen ist.
Wir wollen in diesem Projekt mit Hilfe von Transportdaten aus der Privatwirtschaft und Interviews mit Landwirten die Anzahl der nicht erfassten und indirekten Tierbewegungen abschätzen. Wir werden eine Netzwerkanalyse der TVD-Daten mit und ohne Ergänzungen der anderen Informationsquellen durchführen. Mit Hilfe eines Ausbreitungsmodelles werden wir berechnen, ob durch diese Zusatzinformationen die Modell-Simulationen von Seuchenausbrüchen der Realität näherkommen.
Im Projekt werden wir einen Algorithmus generieren, der die nicht erfassten Bewegungen auf der Basis der TVD Daten abschätzt. Durch sozial-ökonomische Analysen werden wir erfassen, welche Faktoren das Netzwerk beeinflussen. Dadurch können Simulationsmodelle verbessert und Kontrollmassnahmen von Tierseuchen genauer evaluiert werden.