Studie über die Übertragung und das Vorkommen von Leptospirose bei Menschen und Nutztieren in Uganda
Kontaktperson: Salome Dürr
Dauer: 2020 - 2024
Leptospirose wird durch ein Spirochäten-Bakterium der Gattung Leptospira ausgelöst und gehört zu den zoonotischen Infektionskrankheiten. In Uganda wurde die Leptospira-Seroprävalenz bereits bei ambulanten Patienten, Rindern und Hunden untersucht. Die Autoren dieser Studien spekulieren über Mensch-Tier-Interaktionen als Quelle der menschlichen Leptospirose. Eine Impfung steht zur Bekämpfung von Leptospirose bei den Nutztieren und Hunden zur Verfügung, jedoch hängt ihre Wirksamkeit von der Kongruenz des Impfstoffs mit den zirkulierenden Serotypen ab. Zur Zeit fehlen Daten zur Leptospira-Prävalenz in anderen Tierreservoiren wie Schweinen, Ziegen, Schafen und Umweltquellen, beispielsweise Nagetieren. Daher sind die Übertragungswege einer Leptospira-Infektion und die Risikofaktoren beim Menschen in Uganda nicht eindeutig geklärt. In dieser Hinsicht bieten Schlachthöfe eine einzigartige Gelegenheit, die Krankheitsübertragung und Infektion an einer Schnittstelle zwischen Mensch, Tier und Umwelt zu untersuchen.
In diesem Projekt werden Querschnittsuntersuchungen in grossen Schlachteinrichtungen in fünf geographischen Regionen Ugandas durchgeführt, um das Auftreten, die Risikofaktoren und die potenziellen Übertragungswege für Leptospira-Infektionen zu bestimmen. Blutproben werden von Schlachthofmitarbeitern, der allgemeinen Bevölkerung und Schlachttieren entnommen. Zusätzlich werden Nierenproben von Nutztieren und kleinen Säugetieren, die in den Schlachthöfen gefangen werden, analysiert. Die Prävalenz von Leptospira und die zirkulierenden Spezies werden durch mikroskopische Agglutinationstests, Realtime-PCR und secY-Sequenztypisierung bestimmt. Potenzielle Übertragungswege und -faktoren für Leptospira werden mittels statistischer Modellierung untersucht.
Dies ist ein Kollaborations-Projekt mit dem International Livestock Research Institute